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Meldungen vom Medizinischen Dienst Rheinland-Pfalz

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Jahresstatistik 2017 ergibt: Patienten vertrauen bei möglichen Behandlungsfehlern auf die Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung

MDK Rheinland-Pfalz im Jahr 2017 mit 595 Gutachten betraut

Bei Verdacht auf Behandlungsfehler vertrauen die Patienten in Rheinland-Pfalz weiterhin auf die Expertise des Medizinischen Diensts der Krankenversicherung (MDK). Dieser begutachtete im vergangenen Jahr in insgesamt 595 Fällen und untersuchte, ob und in welchem Umfang Behandlungsfehler vorlagen. Damit ist der MDK Rheinland-Pfalz zentrale Anlaufstelle, wenn es um Zweifel an der Qualität der medizinischen Versorgung geht. Dr. Ursula Weibler-Villalobos, stellv. Geschäftsführerin und leitende Ärztin des MDK Rheinland-Pfalz, erläutert:  "Ziel einer Begutachtung durch den MDK ist zunächst, zu überprüfen, ob eine sorgfaltswidrige ärztliche oder pflegerische Behandlung vorliegt. Falls wir zu dieser Einschätzung kommen untersuchen wir im Anschluss, ob dieser zu einem Schaden des Patienten geführt hat. Das Gutachten des MDK ist für betroffene Patienten damit eine wichtige Grundlage, um ggf. Schadensersatzansprüche geltend zu machen."
Bei Prüfung der 595 Fälle kamen die Gutachterinnen und Gutachter des MDK Rheinland-Pfalz zu dem Ergebnis, dass bei 206 Patienten (34,6 Prozent) ein Fehler in der ärztlichen oder pflegerischen Versorgung zu einer Schädigung des Patienten führte. Für die betroffenen Patienten ein wichtiges und vor allem von einer neutralen Stelle ermitteltes Ergebnis, das sie bei der Verfolgung möglicher Regressansprüche unterstützt. In 65,4% konnte der Vorwurf nicht bestätigt werden - entweder, weil kein Behandlungsfehler vorlag, oder, weil er ohne Schaden für den Patienten blieb.

Die Zahlen zeigen jedoch nur einen Ausschnitt möglicher Behandlungsfehler. Zahlreiche Fälle bleiben nach wie vor unbekannt, zum einen, weil Patientinnen und Patienten sie nicht erkennen. Zum anderen werden Behandlungsfehler in Deutschland bislang nicht zentral erfasst. Somit ist es nicht möglich, vollends aussagekräftige Rückschlüsse auf die Sicherheit in Krankenhäusern und Arztpraxen zu ziehen. Dr. Ursula Weibler-Villalobos: "Die systematische Erfassung und Diskussion der Ergebnisse würde es ermöglichen, stärker aus Fehlern zu lernen und Strategien zu entwickeln, um die Zahl der Behandlungsfehler langfristig zu senken. Eine Stärkung der Sicherheitskultur ist damit insbesondere aus Sicht der Patienten unerlässlich, denn viele Fehler können mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen vermieden werden".

 

 

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